
DIN und INT Atemregler und Flaschenventile - Kurzer Überblick der DIN und INT Systeme
Bei diesen beiden System handelt es sich um unterschiedliche Bauweisen sowohl der Flaschenventile als auch der Atemregler 1.Stufen, eins davon mit einem Schraubgewinde und eins mit einer Bügelklemme. Beide Systeme haben sich mit der Zeit an unterschiedlichen Ecken der Welt etabliert und sind weiterhin beide in Betrieb. Also kann es durchaus passieren, dass man auf Tauchreisen beide Systeme antrifft
Die gute Nachricht ist, man braucht deswegen nicht zwei unterschiedliche Atemregler, sondern man benötigt lediglich einen passenden Adapter dazu, um diese beiden unterschiedlichen Systeme miteinander kompatibel zu machen. Wie das genau geht, erklären wir gleich.
DIN Flaschenventile und DIN Lungenautomaten
Die DIN Atemregler trifft man hauptsächlich im Europäischen Raum und in einigen Nordafrikanischen Urlaubsregionen. Wie der Name es schon sagt, handelt es sich bei diesem System um einen DIN-genormten, also einem der Deutschen Industrie Norm (DIN EN 144-2/3 und ISO 12209:2013 früher ISO 12209-2) entsprechenden Anschluss, mit einem Gewinde der in das Flaschenventil geschraubt wird.
Dieses System ist ganz einfach an am Gewinde mit Handrad zu erkennen, das an einem INT Atemregler nicht zu finden ist.
Ebenso findet man bei dem DIN System den Dichtungsring an der 1.Stufe und nicht an der Flasche. Das Flaschenventil hat somit keinen O-Ring dafür ein breites Gewinde.
Die Befestigung erfolgt einfach in dem man das Gewinde an der ersten Stufe in das Flaschenventil mit Hilfe des Handrads handfest hinein schraubt. Diese Befestigung gilt als sehr stabil.
Je nach dem, wo man taucht, ist zum Beispiel das DIN System im Europäischen Raum und in beliebten Tauchregionen wie Ägypten weit verbreitet und man benötigt somit meistens keinen Adapter.
Von Vorteil ist auch, das in der Regel leichtere Gewicht der ersten Stufe.
Der größte Vorteil ist aber die höhere Druckstabilität des DIN-Anschlusses, das generell bis 300 bar zugelassen ist und als sehr sicher gilt. Das qualifiziert die DIN Atemregler auch eher für anspruchsvollere Tauchgänge wie technisches Tauchen.
ANMERKUNG: viele, aber nicht alle DIN Flaschenventile sind Zugelassen bis 300 bar, das hängt von der Gewindelänge ab. (mind. 10mm bei 232 bar und mind. 16mm bei 300 bar). Daher bitte die Angaben des Herstellers prüfen.
Nachteilegibt es nicht wirklich, außer vielleicht, dass DIN-Atemregler teilweise im Vergleich etwas hochpreisiger sind. Das gilt aber nicht unbedingt auch für den Deutschen Markt, wo INT Atemregler eher weniger serienmäßiger angeboten werden und dadurch, als Exoten betrachtet werden und nicht zwingend günstiger sind. Im weltweiten Vergleich schneiden die Preise im Durchschnhitt aber für INT Atemregler etwas günstiger ab.
Was die Verbreitung des DIN Systems betrifft, ist dieser in Europa und in Nordafrika häufig anzutreffen, weltweit ist aber das INT System weiter verbreitet.
INT Flaschenventile und INT Atemregler
Bei dem INT System handelt es sich um einen weit verbreiteten Anschluss, genormt nach ISO 12209:2013 (früher 12209-2), das weltweit häufiger anzutreffen ist, als das hier zu Lande übliche DIN System. Dieses System, international auch als YOKE System bei Atemreglern bekannt, ist ausgestattet mit einer Art Bügelklemme an der 1.Stufe, auch A-Clamp genannt, die an das Flaschenventil befestigt wird.
Man erkennt einen INT Atemregler sofort an der Bügelklemme die ganz anders aussieht, als eine DIN erste Stufe mit Gewinde. An diesen INT 1.Stufen findet sich auch kein O-Ring wie bei der DIN 1.Stufe, dieser befindet sich beim INT System am Flaschenventil, der in diesem Fall kein Gewinde hat.
Die Befestigung an der Flasche erfolgt über die genannte Bügelklemme die über das Flaschenventil angebracht wird und mit einer Fixierschraube an der Hinterseite des Ventils befestigt.
Wie bereits erwähnt, ist das INT System Weltweit weiter verbreitet, daher werden Vielreisende vermutlich recht oft auf Tauchflaschen mit INT Ventile stoßen.
Vielerorts sind daher auch Atemregler mit INT Anschluss günstiger in der Anschaffung – in Deutschland ist der Preisunterschied kaum relevant.
Richtige Nachteile kann man das nicht nennen, aber ein paar Abzugspunkte im direkten Vergleich zu dem DIN System gibt es.
Das INT System ist zwar auch sehr stabil, wird aber als nicht ganz so Befestigungssicher wie das DIN System betrachtet und ist daher auch nur bis zu einem maximalen Flaschendruck von 240 bar zugelassen – was im Normalfall bei Standard Pressluftflaschen auch durchaus ausreichend ist. Allerdings ist das INT System daher in der Tech Szene nicht ganz so populär, da im technischen Tauchen das DIN System als sicherer betrachtet wird.
DIN und INT Adapter
INT/ YOKE Adapter oder Bügeladapter und DIN Adapter - die Einfache Lösung zur Kompatibilität der beiden Systeme
Und jetzt noch einmal die gute Nachricht – egal mit welchem Atemregler System du tauchst, du wirst überall auf der Welt zu recht kommen, wenn du einen passenden Adapter dabei hast.
Für beide System gibt es Adapter die helfen, die beiden unterschiedliche Systeme miteinander zu verbinden.
Für einen DIN Atemregler gibt es einen Bügeladapter, der wie ein INT Atemregler auf ein INT Flaschenventil fixiert werden kann, und der vorne ein passendes DIN Ventil hat, in das der DIN Lungenautomat, wie bei einer Standard DIN Flasche, hinein geschraubt werden kann.
Für einen INT Atemregler, gibt es kleine Adapter mit Gewinde und O-Ring, die in das DIN Flaschenventil geschraubt werden und diesen somit in einen INT-Flaschenventil verwandeln, auf den anschließend der INT Lungenautomat wie üblich montiert werden kann.
Unser Fazit
Unser Fazit – DIN oder INT, welches ist besser? Beide sind gut! Keins der beiden Systeme kann man generell als besser bezeichnen, sondern sie sind unterschiedlich gut geeignet für die individuellen Tauchbedingungen oder Tauchumgebung. Daher entscheide dich für den Atemregler, der am besten zu deinen Tauchgewohnheiten passt. Lese dazu auch unseren Ratgeber "Welcher ist der beste Atemregler für mich?"
Wenn du in Deutschland wohnst, tauchst, hier deinen Atemregler kaufst und zur Revision bringst, wirst du dich vermutlich für die DIN Variante entscheiden, weil das Angebot wesentlich größer ist und Ersatzteile oft leichter zu erhalten sind, was auch die Revision unkomplizierter macht.
Für Fernreisen solltest du dann immer einen Bügeladapter dabei haben.
Wenn du hauptsächlich in Nord- oder Südamerika oder Asien tauchst, dich vielleicht auch länger in diesen Regionen aufhältst und eventuell dort deinen Lungenautomaten kaufst, wirst du dich vermutlich für die INT Variante entscheiden.
Nur in einer Situation ist es auf jedem Fall ratsam, eher auf einen DIN Atemregler zurück zu greifen und zwar, wenn du dich für das technische Tauchen interessierst, denn dafür sind DIN Atemregler besser geeignet, da der Anschluss robuster ist.
Als Entscheidungshilfe - kurzer Vergleich DIN und INT Systeme
DIN System
- Genormt nach DIN EN 144-2/3 und ISO 12209:2013 (früher ISO 12209-2)
- Anschluss mit Gewinde
- O-Ring an der ersten Stufe
- Flaschenventil mit Gewinde und ohne O-Ring
- Befestigungssicherheit sehr hoch
- Maximaler Arbeitsdruck 300 bar (mit 16mm Gewindelänge)
- Gewicht der 1.Stufe etwas leichter
- Preis im Durchschnitt etwas höher
- Verbreitet meistens in Europa und Nordafrika
- Geeignet für jede Art von Tauchgang, auch technisches Tauchen
- Adapter für INT Kompatibilität: Schraubadapter mit O-Ring
INT / YOKE System
- Genormt nach ISO 12209:2013 (früher ISO 12209-2)
- Anschluss mit Bügelklemme
- O-Ring am Flaschenventil
- Flaschenventil ohne Gewinde und mit O-Ring
- Befestigungssicherheit nicht so hoch wie bei dem DIN System
- Maximaler Arbeitsdruck 232bar
- Gewicht der ersten Stufe etwas höher
- Preis im Durchschnitt etwas günstiger
- Verbreitet Weltweit speziell in Asien, Ozeanien, Nordamerika, Südamerika
- Geeignet für fast jede Art von Tauchgang, aber nicht für hohen Druck und eher nicht optimal für technisches Tauchen.
- Adapter für DIN Kompatibilität: Bügeladapter ohne O-Ring, YOKE Adapter oder A-Clamp