Tauchen auf Malta – Top 5 Tauchplätze

Die maltesischen Inseln - hierzu zählt die Hauptinsel Malta, die kleine Nachbarinsel Gozo und die unbewohnte Insel Comino. Diese kleinen Inseln befinden sich im Mittelmeer südlich von Sizilien und nördlich von Libyen. Mit ihrem warmen Wasser, ihren Wracks, Höhlen und Riffen, die sich für jede Qualifikationsstufe eignen, gehören sie definitiv zu den Top-Tauchplätzen im Mittelmeer. Darüber hinaus bieten die vielfältigen Inseln historische Städte und Tempel, eine wunderschöne Landschaft, die herzliche Gastfreundschaft der Malteser und mehr als 300 Sonnentage im Jahr. 

Erreichbar sind die Inseln über einen kurzen Flug aus Deutschland mit Airlines wie Lufthansa oder KM Malta Airlines, beispielsweise ab München direkt in ca. 2 Stunden.

Hauptreisezeit sind die Sommermonate Juni bis September. Diese eignen sich auch aufgrund der Wassertemperatur und des guten Wetters optimal zum Tauchen. In den Herbstmonaten kann es ab und zu etwas stürmischer auf den Inseln werden, das Wasser ist allerdings noch immer warm genug zum Tauchen. Im Winter und Frühjahr kühlt das Wasser ab, mit Trockentauchanzug aber weiterhin möglich!

Die folgenden Spots sind nach der Unterwasserwelt, dem Schwierigkeitsgrad, den Besonderheiten und der allgemeinen Schönheit des Tauchplatzes geordnet. Alle Punkte sind unsere persönliche Meinung und es gibt noch so viele weitere, wunderschöne Tauchplätze rund um Malta, Gozo und Comino. 

Der letzte Platz unseres Rankings geht an das Blue Hole und den Inland Sea auf Gozo, da die Nachbarinsel Gozo auf jeden Fall in die Top 5 mitaufgenommen werden muss. Da die beiden Tauchplätze nacheinander gemacht werden können oder theoretisch auch kombiniert werden können (meist von technischen oder Sidemount Tauchern), kommen sie beide zusammen auf Platz 5.

Das Blue Hole ist eine natürliche kreisförmige Felsformation im Westen von Gozo. Durch die Felsen ist das Blue Hole bei normalem Wetter ein von Wellen geschützter Einstiegs- und Startpunkt für den Tauchgang. 

Das einzig negative: Leider ist das Blue Hole nicht so einfach zu erreichen wie die anderen Tauchplätze auf den maltesischen Inseln. Vom Parkplatz aus muss man 5-10 Minuten über den felsigen Pfad laufen, wobei man die Ausrüstung auf der Schulter trägt. Dafür wird man aber mit einem schönen Tauchgang belohnt!

Zu Beginn steigt man im Blue Hole bis zu einer Tiefe von 9 Metern ab. Dort endet die äußere Felswand und es öffnet sich wie ein Fenster zum offenen Meer hin. Besonders an sonnigen Tagen ist dieser Bogen mit den Lichtstrahlen bereits ein absolutes Highlight. 

Der Tauchgang geht weiter zum Azure Reef. Den Namen hat es daher, weil sich dort bis März 2017 das Azure Window, ein etwa 100 Meter langer, natürlich geformter Felsbogen, über Wasser befand. Es war ein Wahrzeichen von Gozo und sehr gut von Touristen besucht, bis es während eines schweren Sturms zusammenbrach. Jetzt können nur noch Taucher die großen Felsblöcke unter Wasser besichtigen. Anfangs waren die Highlights hier die weißen, kalkhaltigen Felsbrocken im tiefblauen Meer, die an schneebedeckte Berge erinnert haben. Da mittlerweile aber einige Jahre vergangen sind, sind die Felsen schon gut bewachsen und von der Unterwasserwelt eingenommen worden. Dadurch gibt es nun natürlich mehr Lebewesen. Insgesamt ist das Azure Reef einfach ein wunderschöner Tauchgang mit einer völlig neuen Unterwasserlandschaft und vor allem Deep Diver kommen auf ihre Kosten, da es einige tiefere Felsen und Spalten gibt, unter oder zwischen denen man gut durchtauchen kann.

Am Ende des Tauchganges kann man noch eine riesige Höhle unterhalb des Blue Holes betauchen und anschließend beim Safety Stop im Blue Hole die Wände nach kleinen Meerestieren absuchen.

Kommen wir nun zum Inland Sea, der nur 200 Meter vom Blue Hole Parkplatz entfernt ist. Der Inland Sea ist eine halbrunde, etwa 60 Meter breite Lagune, die nur ca. 3 Meter tief ist. Der Zugang ist sehr einfach und wenn man Glück hat, kann man direkt daneben parken. Der Inland Sea ist durch einen 80 Meter langen Tunnel durch einen großen Felsen mit dem offenen Meer verbunden.

Am Anfang ist der Tunnel nur ein paar Meter tief, nach einer Weile fällt er steil auf 25-30 Meter ab. Beim Tauchen durch den Tunnel kann man mit einer Lampe viele kleine Meeresbewohner an den Felswänden auf beiden Seiten entdecken. Außerdem ist die Beleuchtung hier spektakulär: Der Tunnel selbst ist ziemlich dunkel, aber das Tageslicht vom Ende des Tunnels bahnt sich seinen Weg durch das klare, blaue Wasser.  

Wichtig: Touristenboote passieren den Tunnel, um einen Blick auf die Küste und die Klippen von Gozo zu werfen. Sollte man im Tunnel also aufsteigen müssen, unbedingt Nahe der Felswand auftauchen!

Sobald der Tunnel passiert ist, kann man die Riffwände linker oder rechter Schulter entlang bis 100 Bar tauchen, und dann umdrehen. Zurück geht es wieder durch den Tunnel, in dem auch der Safety Stop gemacht werden sollte, da der Inland Sea eben sehr flach ist.

Der vierte Platz unserer Rangliste geht an ein Wrack - die P29 auf Malta. Es befindet sich in der Nähe des Ċirkewwa-Hafens im Nordwesten Maltas und ist vom Land aus leicht zugänglich.

Die P29, die ursprünglich den Namen Boltenhagen trug, wurde 1970 in Ostdeutschland gebaut. Es wurde bis 1996 als Minensuchboot und zur Überwachung des Flusses zwischen Ost- und Westdeutschland eingesetzt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Boltenhagen von der deutschen Küstenwache als Patrouillenboot eingesetzt. 

Im Jahr 1997 wurde das Schiff an Malta verkauft und in P29 umbenannt. Es wurde bis 2004 als Grenzschutzpatrouillenboot eingesetzt, dann kaufte die maltesische Tourismusbehörde die P29, um sie als künstliches Riff und Tauchplatz zu versenken. Dort liegt sie nun seit August 2007.

Das Wrack liegt nun in einer Tiefe zwischen 12 und max. 34 Metern, so dass es nur für fortgeschrittene Taucher möglich ist, das Wrack ganz zu erkunden. In nur ca. 5-6 Minuten taucht man von der Küste bis zum Wrack. Da es absichtlich versenkt wurde, bietet das Wrack auch Zugang zum Inneren, um es zu erkunden. Man findet hier viele kleinere und größere Lebewesen, aber das Highlight für die meisten ist das Gewehr an Deck des Buges.

Die P29 ist auf unserer Top 5 Liste wegen ihrer Geschichte, der Atmosphäre am Wrack und des Parkplatzes, da es dort einen Kiosk, öffentliche Toiletten und einen einfachen Zugang über eine Treppe bietet.

Die Santa Maria Caves sind Unterwasserhöhlensysteme an der Nordostküste von Comino, einer kleinen Insel zwischen Malta und Gozo. Die Höhlen sind recht flach und bieten Tunnel und Swim Through Möglichkeiten mit fantastischen Aussichten und Felsformationen. An einem sonnigen Tag ist das Tauchen in den Höhlen sogar noch spektakulärer, weil sich das Sonnenlicht in den Felsen spiegelt und Lichtvorhänge entstehen, wenn sich die Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Felsen bahnen. Aber es gibt auch einige stockfinstere Höhlen, wenn man die Lampen im Inneren ausschaltet, was ebenfalls sehr aufregend ist. Die Höhlen von Santa Maria sind sehr vielfältig und wunderschön.
 
Da die Höhlen recht flach sind und die meisten Swim Through Stellen recht einfach sind, sind sie für alle Qualifikationen geeignet. Außerdem ist es nur eine kurze Fahrt mit dem Boot von der Nordküste Maltas.

Das Wrack Um El Faroud befindet sich an der Küste von Wied Iz Zurrieq im Südwesten Maltas, in der Nähe der berühmten Blauen Grotte.

Die Um El Faroud war ein 10.000 Tonnen schweres libysches Motortankschiff, das 1969 gebaut wurde und zwischen Italien und Libyen verkehrte. Im Jahr 1995 kam es bei Wartungsarbeiten im maltesischen Trockendock zu einer Explosion, bei der neun maltesische Arbeiter ums Leben kamen. Danach wurde die Faroud als Totalschaden betrachtet, und drei Jahre später wurde beschlossen, sie als künstliches Riff zu versenken, wo sie jetzt liegt.

Das 110 Meter lange Wrack liegt in einer Tiefe von 36 Metern, das Hauptdeck liegt auf 25 Metern. Unglücklicherweise wurde die Faroud während eines gewaltigen Sturms im Winter 2005 in zwei Teile zerbrochen, so dass es jetzt einen Bug- und einen Heckteil gibt, die man bei seinen Tauchgängen erkunden kann.

Das Wrack bietet einige Swim Through Möglichkeiten und Zugänge zum Betauchen des Schiffes, da alle Türen, Fenster etc. entfernt wurden. Und aufgrund der Größe des Schiffes, kann man hier wirklich einige Tauchgänge machen, bevor man jeden Teil des Schiffes kennt.

Außerdem ist das Wrack natürlich voll von kleineren und größeren Meereslebewesen, es gibt viele Fische, Barrakudas und Thunfische auf der Jagd und mit Glück auch mal einen Rochen. Und beim Safety Stop lässt sich meist auch ein Oktopus finden. Es ist definitiv ein spektakulärer Tauchgang und ein Muss für alle Taucher auf Malta!

Wir hoffen, dass euch unsere Top-5-Rangliste unserer beliebtesten Tauchplätze auf den Maltesischen Inseln gefallen hat. Abgesehen von diesen fünf Plätzen gibt es aber auf den Maltesischen Inseln noch so viel mehr zu entdecken. Um nur einige davon zu nennen: die P31, Hephaestus, HMS Maori, Tug 2, X127, Anchor Bay, Gharlapsi, Double Arch, Paradise Bay, Reqqa Point und so weiter. Die Maltesischen Inseln sind das Paradies im Mittelmeer für Taucher aller Qualifikationen!