Pico, Azoren
Unter den neun Inseln ragt Pico majestätisch empor, umgeben von einer Aura unberührter Natur und faszinierender Meeresbewohner. Pico ist nicht nur der Name der Insel, sondern auch der des imposanten Vulkans, der der höchste Berg Portugals ist.
Nach Pico gelangt man am besten über die Hauptinsel São Miguel (Ponta Delgada, Direktflüge von Deutschland) und einem darauffolgenden Inlandsflug nach Pico mit Air Açores.
Delfine auf den Azoren
Die Gewässer rund um die Azoren gehören zu den besten Orten Europas, um Delfine in freier Wildbahn zu erleben. Hier, mitten im Atlantik, tummeln sich das ganze Jahr über zahlreiche Delfinarten – darunter Gemeine Delfine, Große Tümmler, Streifendelfine und sogar Atlantische Fleckendelfine. Oft begleiten sie spielerisch die Boote und springen elegant durch die Wellen.
Besonders rund um Pico ist die Chance hoch, gleich mehreren Delfinschulen zu begegnen – manchmal sogar gemeinsam mit majestätischen Walen. Die Delfinbeobachtung wird hier respektvoll und nachhaltig durchgeführt, im Einklang mit der Natur. Wer möchte, kann sich sogar auf ein ganz besonderes Erlebnis einlassen: Schwimmen mit Delfinen in freier Wildbahn – eine Begegnung, die tief berührt und lange im Herzen bleibt.
Erfahrungsbericht: Schwimmen mit Delfinen
Als große Delfinfreunde war für uns klar: Dieses Erlebnis auf den Azoren wollten wir uns nicht entgehen lassen. Und so starteten wir die Suche nach einem Anbieter, der vor allem Wert auf den Schutz der Delfine legt. In vielen Videos, die auf Social Media kursieren, werden Delfine gejagt und gestresst, dies wollten wir unbedingt vermeiden.
CW Azores
Und so fanden wir CW Azores. Sie bieten nicht nur Walbeobachtungstouren und Schwimmen mit Delfinen an, sondern sind zugleich eine Tauchbasis und betreiben auch nichtkommerzielle wissenschaftliche Forschung. Über Plattformen wie Tripadvisor konnten wir außerdem Bewertungen lesen, ob die Ausflüge wirklich tierschützend ablaufen, und so haben wir uns für diesen Anbieter entschieden.
Ablauf vor dem Schwimmen mit den Delfinen
Bevor das Abenteuer im Atlantik beginnt, findet zunächst eine kurze, aber spannende Vorbereitung an Land statt. Die Crew von CW Azores nimmt sich Zeit, um die Teilnehmer einzuführen – dabei geht es nicht nur um Sicherheitsaspekte an Bord und im Wasser, sondern auch um wissenswerte Hintergründe zum Verhalten und zur Biologie der Delfine. So bekommt man gleich zu Beginn ein Gefühl für den respektvollen Umgang mit diesen faszinierenden Meeressäugern.
Die Ausrüstung ist unkompliziert: Alles, was man für das Erlebnis braucht – von Schnorchel und Taucherbrille über Flossen bis hin zum Neoprenanzug (je nach Saison auch in langer Ausführung) – wird zur Verfügung gestellt. Selbst an windige oder feuchte Tage ist gedacht, Regenjacke und -hose liegen bereit.
Dann geht es los: Der Bootsanleger liegt nur wenige Schritte von der Basis entfernt. Noch an Land werden von einem Aussichtspunkt die Delfine lokalisiert – geübte Augen und moderne Technik helfen dabei, die Tiere aufzuspüren. Sobald eine Gruppe gefunden ist, entscheidet die Crew vor Ort, ob die Bedingungen für ein Einsteigen ins Wasser passen. Sollte sich zeigen, dass die Delfine zu scheu sind, wird weitergesucht – denn bei diesem Erlebnis steht das Wohl der Tiere immer an erster Stelle.
Ab ins Wasser
Nur zwei Personen gleichzeitig dürfen ins Wasser, um die Delfine nicht zu stören. Dabei gilt es, einige wichtige Verhaltensregeln zu beachten: Erst nach dem klaren Signal der Crew darf man ins Wasser gleiten – ruhig, leise und ohne hektische Bewegungen. Mit dem Schnorchel bereits im Mund und der Maske fest ans Gesicht gedrückt, gleitet man am besten flach und spritzfrei mit den Flossen voraus ins Meer. Dort lohnt sich ein genauer Blick nach unten – oft schwimmen die Delfine direkt unter einem oder nähern sich neugierig von hinten. Wer genau hinhört, kann sogar ihre charakteristischen Laute unter Wasser wahrnehmen.
Ganz wichtig: Die Delfine sollen nicht verfolgt oder gar berührt werden. Sie entscheiden selbst, wie nah sie kommen – und gerade das macht diesen Moment so besonders.
Keine zu hohen Erwartungen – die Natur macht den Plan
Auch wenn die Vorfreude groß ist, sollte man sich bewusst machen: Die Begegnung mit Delfinen ist ein Geschenk der Natur – kein planbares Highlight auf Knopfdruck. Die Trips dauern in der Regel mit Briefing etwa drei bis vier Stunden, und je nach Gruppengröße hat jeder meist die Möglichkeit, zwei- bis dreimal ins Wasser zu gehen. In der Zwischenzeit beobachtet man die Delfine vom Boot aus. Wie oft man die Delfine tatsächlich unter Wasser sieht, hängt von vielen Faktoren ab. Manchmal kann man sie auch nur hören, und erst beim nächsten Mal im Wasser endlich auch sehen.
Die Crew achtet allerdings darauf, dass jeder seine Chance bekommt und danach happy vom Boot geht!
Wir hatten bei dem Ausflug tatsächlich unfassbares Glück: Wir waren nur eine Gruppe von vier Personen und dabei die einzigen auf dem Boot, die ins Wasser wollten – und so durften wir ganze 10-15 Mal ins Wasser, bevor die Crew schließlich entschied, die Delfingruppe in Ruhe zu lassen.
Tipp: Unterwasserkamera mitnehmen
Ein kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Nimm unbedingt eine Unterwasserkamera mit! Nicht nur, um diese besonderen Momente festzuhalten – sondern auch, weil Delfine offenbar neugierig auf das kleine Gerät reagieren. Bei unserem Ausflug kamen einige Delfine deutlich öfter und näher zu mir heran, ganz offensichtlich fasziniert von der Spiegelung auf der Kamera. Ihre verspielte Art und natürliche Neugier sorgte in meinem Fall für magische Begegnungen!